Die Revolution von 1848/49 – ein Theaterstück mit Tino Leo

40 Jah­re in 40 Minu­ten – das schafft der Schau­spie­ler Tino Leo aus Mainz. Dabei schlüpft er noch in zwölf ver­schie­de­ne Rol­len und ist mal Kanz­ler Met­ter­nich, Fried­rich Wil­helm IV. oder eine Dienst­bo­tin. Dass sein Ein-Mann-Thea­ter­stück funk­tio­niert, liegt beson­ders am dyna­mi­schen Schau­spie­ler, der mit vol­ler Wucht los­spielt und zeigt, dass er von ganz lei­se bis ganz laut alles kann, auch mehr­fach sterben. 

Er erzählt die Geschich­te des Main­zers Joseph Adam von Itz­stein, einem unbe­kann­ten Hel­den der Revo­lu­ti­on von 1848. Die­se jährt sich zum 175. Mal. Itz­stein wird Deutsch­land ver­las­sen und flie­hen, dabei hat­ten die Libe­ra­len so viel Hoff­nung, dass sich die Ver­hält­nis­se ändern wür­den. Tino Leo springt zurück zur Zeit des Wie­ner Kon­gres­ses, des Ham­ba­cher Fests und durch­lebt mit sei­nen Figu­ren die Revo­lu­ti­on: von der Ver­brü­de­rung bis zu Scheitern.

Die Aula der Elly-Heuss-Schu­le war von fünf zehn­ten und einer neun­ten Klas­se besetzt. Lob des Schau­spie­lers: Bei der Auf­merk­sam­keit und Ruhe wart ihr im obe­ren Drit­tel. Er kann es beur­tei­le, da er sein Stück in den letz­ten Wochen über 50 Mal auf­ge­führt hat. Wie am 7. Juni sogar zwei Mal pro Tag! Die Hes­si­sche Staats­kanz­lei spen­dier­te den hes­si­schen Schu­len die Auf­füh­rung mit nach­fol­gen­der Dis­kus­si­on. Die Elly-Heuss-Schu­le war unter den ers­ten, wor­über sich Herr Stunz als Fach­be­reichs­lei­ter freu­te, der auch die Mode­ra­ti­on übernahm.

Im Nach­gang wur­de Tino Leo sehr viel über sei­nen Schau­spie­ler­be­ruf aus­ge­fragt. Auch wie er sich geschicht­lich infor­miert hat und wer ihn bera­ten hat, war von Inter­es­se. Er berich­tet, dass er das Stück selbst geschrie­ben hat und sehr vie­le his­to­ri­sche Zita­te zum Bei­spiel aus Brie­fen inte­griert sind. Zum Aus­wen­dig­ler­nen habe er nur weni­ge Tage gebraucht. Es gab einen gro­ßen Applaus für die beson­de­re Leis­tung. Leo berich­tet, dass er auch Teil des offi­zi­el­len Rah­men­pro­gramms an der Frank­fur­ter Pauls­kir­che gewe­sen sei und vor dem Bun­des­prä­si­dent und dem Hes­si­schen Minis­ter­prä­si­den­ten auf dem Römer­platz gespielt habe – Momen­te, die er nicht ver­ges­sen wird.

Fotos: Uta Becker

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