Die Revolution von 1848/49 – ein Theaterstück mit Tino Leo
- 19. Juni 2023
40 Jahre in 40 Minuten – das schafft der Schauspieler Tino Leo aus Mainz. Dabei schlüpft er noch in zwölf verschiedene Rollen und ist mal Kanzler Metternich, Friedrich Wilhelm IV. oder eine Dienstbotin. Dass sein Ein-Mann-Theaterstück funktioniert, liegt besonders am dynamischen Schauspieler, der mit voller Wucht losspielt und zeigt, dass er von ganz leise bis ganz laut alles kann, auch mehrfach sterben.
Er erzählt die Geschichte des Mainzers Joseph Adam von Itzstein, einem unbekannten Helden der Revolution von 1848. Diese jährt sich zum 175. Mal. Itzstein wird Deutschland verlassen und fliehen, dabei hatten die Liberalen so viel Hoffnung, dass sich die Verhältnisse ändern würden. Tino Leo springt zurück zur Zeit des Wiener Kongresses, des Hambacher Fests und durchlebt mit seinen Figuren die Revolution: von der Verbrüderung bis zu Scheitern.
Die Aula der Elly-Heuss-Schule war von fünf zehnten und einer neunten Klasse besetzt. Lob des Schauspielers: Bei der Aufmerksamkeit und Ruhe wart ihr im oberen Drittel. Er kann es beurteile, da er sein Stück in den letzten Wochen über 50 Mal aufgeführt hat. Wie am 7. Juni sogar zwei Mal pro Tag! Die Hessische Staatskanzlei spendierte den hessischen Schulen die Aufführung mit nachfolgender Diskussion. Die Elly-Heuss-Schule war unter den ersten, worüber sich Herr Stunz als Fachbereichsleiter freute, der auch die Moderation übernahm.
Im Nachgang wurde Tino Leo sehr viel über seinen Schauspielerberuf ausgefragt. Auch wie er sich geschichtlich informiert hat und wer ihn beraten hat, war von Interesse. Er berichtet, dass er das Stück selbst geschrieben hat und sehr viele historische Zitate zum Beispiel aus Briefen integriert sind. Zum Auswendiglernen habe er nur wenige Tage gebraucht. Es gab einen großen Applaus für die besondere Leistung. Leo berichtet, dass er auch Teil des offiziellen Rahmenprogramms an der Frankfurter Paulskirche gewesen sei und vor dem Bundespräsident und dem Hessischen Ministerpräsidenten auf dem Römerplatz gespielt habe – Momente, die er nicht vergessen wird.
Fotos: Uta Becker