Juniorwahl 2025: Elly hat gewählt

Aus der Junior­wahl im Rah­men der Bun­des­tags­wahl 2025 ist sowohl bei den Erst- als auch den Zweit­stim­men Die Lin­ke als kla­re Sie­ge­rin her­vor­ge­gan­gen. Gewählt haben die Jahr­gän­ge 8 bis 13, die Wahl orga­ni­siert haben die bei­den Leis­tungs­kur­se der 12. Klasse. 

Vor der Aula spiel­ten sich in der ver­gan­ge­nen Woche unge­wöhn­li­che Sze­nen ab: „Hast Du Dei­nen Aus­weis dabei?“, die­se Fra­ge im ner­vö­sen Unter­ton hör­te man mehr als ein­mal im Trep­pen­haus. Die Klas­sen­stu­fen 8 bis 13 waren auf­ge­for­dert, an der Junior­wahl teil­zu­neh­men. Die bei­den Leis­tungs­kur­se Poli­tik und Wirt­schaft der 12. Klas­se hat­ten die Wahl in Eigen­re­gie organ­siert. „Wir woll­ten, dass alles so rea­lis­tisch wie mög­lich abläuft“, sagt Ben Schä­fer­jo­hann, mit sei­ner Grup­pe ver­ant­wort­lich für die Logis­tik der Wahl.

Dazu war der Vor­raum der Aula für drei Tage in ein Wahl­lo­kal ver­wan­delt. Nach der obli­ga­to­ri­schen Aus­weis­kon­trol­le und dem Abgleich mit dem Wäh­ler­re­gis­ter durf­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ihre Wahl­ent­schei­dung in Kabi­nen tref­fen und ihre Stimm­zet­tel anschlie­ßend in die Urne wer­fen. „Für vie­le war es eine neue Erfah­rung, hier haben wir immer ger­ne unter­stützt, denn letzt­lich wol­len wir dafür sor­gen, dass unse­re Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler fit sind, wenn sie zum ers­ten Mal wirk­lich selbst wäh­len“, ergänzt Marc Perez aus dem Logistik-Team.

Lin­ke über­ra­schend vor­ne, AfD erst auf Platz 6

Das Ergeb­nis folg­te dem Bun­des­trend nicht unbe­dingt. Die Lin­ke ging bei den Zweit­stim­men mit 31,6 Pro­zent als Sie­ge­rin aus der Junior­wahl an der Elly her­vor. Den zwei­ten Platz beleg­te die SPD mit 18,3 Pro­zent, die CDU muss­te sich mit rund vier Pro­zent­punk­ten weni­ger begnü­gen. Die Grü­nen lan­de­ten bei 11,4 Pro­zent, die FDP schaff­te es mit 8,9 Pro­zent an der Elly klar in den Bun­des­tag. Die AfD lan­de­te bei 7,4 Pro­zent, das BSW bei 3,8. Die Wahl­be­tei­li­gung betrug 78,6 Pro­zent. „Lei­der fehl­ten eini­ge Schü­le­rin­nen und Schü­ler an den Wahl­ta­gen krank­heits­be­dingt oder auf­grund des ÖPNV-Streiks “, erläu­tert Neo Wes­ter­wel­le die ver­gleichs­wei­se nied­ri­ge Betei­li­gung. „Nur weni­ge haben vor Ort nicht an der Wahl teil­ge­nom­men oder die Stimm­zet­tel ungül­tig gemacht.“

 

Talk­show vor voll­be­setz­ter Aula

Im Vor­feld der Wahl hat­ten die bei­den Leis­tungs­kur­se eine Talk­show in der Aula für die wahl­be­rech­tig­ten Klas­sen­stu­fen orga­ni­siert, um die Par­tei­pro­gram­me zumin­dest kurz vor­zu­stel­len, so dass sie im Anschluss im PoWi-Unter­richt behan­delt wer­den kön­nen. Dabei haben Ler­nen­de der Kur­se die Rol­le von Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker über­nom­men. „Der Per­spek­tiv­wech­sel auf der Büh­ne vor so vie­len Gäs­ten ist nicht allen leicht gefal­len“, erklärt Anna Sawa­da aus der für die Talk­show ver­ant­wort­li­chen Grup­pe. „Und natür­lich wis­sen wir auch, dass die Per­for­mance auf der Büh­ne einen Ein­fluss auf die Wahl­ent­schei­dung haben kann – aber das ist bei der Bun­des­tags­wahl und ech­ten Poli­tik­pro­fis ja auch nicht anders.“ Bei der Talk­show waren in den zwei Run­den am Ende jeweils nur noch Steh­plät­ze zu ergattern.

Wir sind abso­lut begeis­tert, was die bei­den Kur­se hier auf die Bei­ne gestellt haben“, so Maria­na Wolf, die einen der bei­den Leis­tungs­kur­se lei­tet. In selbst zusam­men­ge­stell­ten Pro­jekt­grup­pen haben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler von der Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on über die Durch­füh­rung der Wahl, die Talk­shows bis hin zur Aus­wer­tung alles eigen­stän­dig orga­ni­siert. „Das zeigt ins­be­son­de­re die gro­ße Eigen­mo­ti­va­ti­on der Kur­se und zu was Ler­nen­de im Stan­de sind, wenn man sie lässt.“

 

Was ist eigent­lich die Juniorwahl?

Die Junior­wahl ist seit nun­mehr 25 Jah­ren hand­lungs­ori­en­tier­tes Kon­zept zur poli­ti­schen Bil­dung an wei­ter­füh­ren­den Schu­len und möch­te das Erle­ben und Erler­nen von Demo­kra­tie ermög­li­chen. Im Rah­men von Landtags‑, Bun­des­tags- und Euro­pa­wah­len wer­den Lehr­kräf­te und Schü­le­rin­nen und Schü­ler von uns dabei unter­stützt, eine rea­li­täts­ge­treue Wahl­si­mu­la­ti­on an ihrer Schu­le zu orga­ni­sie­ren und durchzuführen.

Die Junior­wahl ist in ein didak­ti­sches Kon­zept gefasst, das auf zwei Säu­len basiert: Die ers­te Säu­le umfasst die inten­si­ve unter­richt­li­che Vor­be­rei­tung, die die Lehr­kräf­te selbst in ihren Klas­sen durch­füh­ren. Die zwei­te Säu­le und Höhe­punkt des Pro­jek­tes stellt der Wahl­akt dar. Zur Wahl ste­hen die­je­ni­gen Poli­ti­ker/-innen, die im Wahl­kreis der Schu­le auch öffent­lich kandidieren.

 

 

 

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